Über uns

Liebe Gäste, herzlich Willkommen in der Alten Schmiede in Bleckede!

Wir freuen uns sehr, dass wir Sie als Gastgeber in den nächsten Tagen beherbergen dürfen. Die Alte Schmiede ist unser Herzensprojekt in einer Stadt, die seit Jahren unser Wunschort ist. In Bleckede, da waren wir uns einig, möchten wir irgendwann einmal leben. Dass daraus gleich ein faszinierendes Bauprojekt und eine neue Aufgabe als Gastgeber erwachsen würde – damit hatten wir allerdings nicht gerechnet. Die Alte Schmiede hat es uns jedoch leichtgemacht: Das alte Fachwerkhaus gefiel uns auf Anhieb und wir waren überzeugt: Daraus können wir etwas machen! Seit September 2018 ist es nun soweit. Als unsere Gäste wohnen Sie in der Alten Schmiede innen ganz neu und außen ganz historisch. Wir hoffen, Sie genießen den Aufenthalt und wünschen Ihnen erholsame Tage bei uns!


Ihre Gastgeber Annette Heuer und Sebastian Thiel

P.S.: Aus Neugier haben wir während der Umbauarbeiten ein wenig in der Geschichte der Gebäude geforscht – und möchten Ihnen aus dem „Vorleben“ der Alten Schmiede erzählen.

Informationen

Wohnen, wo der Hammer hing

Eine kurze Geschichte der Alten Schmiede Haupthaus, Scheune, gute Lage – das Anwesen an der heutigen Lauenburger Straße war offenbar seinerzeit als ein repräsentatives Geschäftshaus geplant. Die Adresse lautete damals allerdings noch „Kleinburg 40“. Wohnhaus und Scheune stammen aus dem Jahr 1709. Bauen ließ sie Johann Heinrich Schulze, seines Zeichens „Vorbürger und Schmiedeamtsaltmeister“ in Bleckede.

Heavy Metal in der Scheune

In der Scheune seines Hofes lagerten zunächst jedoch weder Stroh, Heu oder andere Futtermittel noch landwirtschaftliches Gerät. Sie diente vielmehr als Werkstatt. Hier feuerte Schmiedeamtsaltmeister Schulze – mit Unterstützung seiner Gesellen – gleich zwei Essen an, schwang den Hammer und formte heiße Eisen auf dem Amboss. Historischen Unterlagen zufolge arbeitete Schulze als Grob-, Huf- und Feinschmied. Entsprechend vielseitig dürfen Sie sich seine Produktion vorstellen: Werkzeuge und landwirtschaftliche Geräte wie Hacken oder Pflüge gehörten zu den Erzeugnissen aus eine Grobschmiede; wer Pferde zu beschlagen hatte, kam ebenfalls in Schulzes Werkstatt; als Feinschmiedearbeiten gelten traditionell vor allem Schmuckarbeiten. Übrigens: Schmied zu sein war zuzeiten ein recht exklusiver Beruf. Nach der lüneburgischen Verordnung zum ländlichen Handwerk und Handel von 1695 durften sich nur Grobschmiede, Zimmermeister, Stellmacher, Schuster, Bauernschneider und Höker als Handwerker betätigen.

Handwerk mit goldenem Boden

Exklusiv hin, exklusiv her – Schmiedeamtsaltmeister Schulze und seine (zweite) Frau Katharina beschlossen: Ein Kredit würde ihren Unternehmenserfolg befeuern. Zumindest legt das ein offizielles Protokoll vom 14. Januar 1805 nahe. Sie liehen sich von den „Communen Bleckerderholz (…) Acht und sechszig Thaler“. Das Darlehen diente, so weiß es die Urkunde, „zu besserer Fortsetzung ihrer Haushaltung“. Für heutige Verhältnisse erscheint diese Summe geradezu lächerlich: Der Bundesbank zufolge entspräche die Kaufkraft von vierzig Talern etwa einem Euro. Ende des 18. Jahrhunderts konnten die Schulzes für je einen Taler allerdings etwa 25 Pfund Brot, zwei Pfund Tabak, ein halbes Pfund Tee oder zwei Flaschen Champagner kaufen. Das Darlehen dürfte also durchaus dazu beigetragen haben, die Kosten des Haushalts zu decken und noch Spielraum für Investitionen in den Handwerkbetrieb zu schaffen. Zinsen mussten die Schulzes allerdings auch zahlen: „vier pro cent jährlich in Capitalmäßiger Münze“ hatten sie abzutragen, sonst sollte das geliehene Geld futsch sein: „daß wenn solche zur ...fälligzeit nicht abgeführt werden würden, das Capital als gekündigt angesehen werden solle.“ Schmiedemeister Schulze und seine Frau erwiesen sich jedoch als unerschrockenes Unternehmerehepaar. Sie boten zur Sicherheit „ihr ganzes Vermögen gegenwärtiges und künftiges zum allgemeinen, und ihre Interessenten Stelle auf der Kleinburg mit allem Zubehör zum besonderen Unterpfande“. „Stelle“ meint übrigens genau den Hof mit der Alten Schmiede, in dem die Schulzes lebten und in dem Sie sich gerade hoffentlich entspannt erholen.

Die Anlagestrategie des Ehepaars ging offenbar auf. Den historischen Unterlagen zufolge baute Schulze die Alte Schmiede zur größten Schmiede in Bleckede aus. Haus mit Schmiedetradition Der wirtschaftliche Erfolg half Johann Heinrich Schulze sicher auch bei der Regelung seiner Familienangelegenheiten. Er war insgesamt drei Mal verheiratet und hatte aus den drei Ehen sechs Kinder zu versorgen. Nur gut, dass Schulze neben der Alten Schmiede noch eine weitere „Vorbürgerstelle“, also einen weiteren Hof, besaß. Diesen vererbte er an seine Tochter aus erster Ehe. Mit seiner zweiten Frau Katharina hatte Schulze zwei Söhne und eine Tochter. Die Jungs traten beruflich beide in die Fußstapfen ihres Vaters und lernten ebenfalls das Schmiedehandwerk. Den älteren Sohn Johann Christian zog es jedoch vom ländlichen Bleckede ins boomende Hamburg. Der jüngere Georg Heinrich blieb erst einmal zuhause und übernahm den väterlichen Betrieb. Der Liebe wegen ließ er sich dann aber in Boizenburg nieder. Den Hof mit Scheune und Schmiede verkaufte er an Albrecht Burgdorf – passenderweise ebenfalls ein Schmied –, den wiederum – noch passender – Schulzes Tochter aus dritter Ehe, Maria Elisabeth, geheiratet hatte. So blieb die Schmiede gewissermaßen in der Familie. Ungeteilte Begeisterung lösten diese Regelungen dennoch nicht aus: „Aus der Aufteilung dieses Besitzes ersieht man, daß eine große Kinderzahl oft nicht zum Vorteil des Familienbesitzes sich auswirkt“, seufzt ein Nachfahre in einer alten Urkunde.

Vom Hufeisen zur Zigarre

Inzwischen sind wir im Jahr 1835 angelangt. Schulzes Tochter, jetzt Frau Burgdorf, bekam ihren ersten Sohn August. Auch August Burgdorf fand Gefallen am Schmiedehandwerk, lernte den Umgang mit Hammer, Amboss, Eisen und Feuer und betrieb die Schmiede weiter. Zeit für die Familiengründung fand auch er: Dorothe Behnke hieß seine Auserwählte und besaß offenbar viel Tatkraft: Als ihr Mann schon mit 34 Jahren starb, suchte sie sich nicht etwa einen neuen Ehemann, sondern führte die Schmiede selbstständig weiter. Auch wenn sie vermutlich nicht selbst am Amboss stand, sorgte sie erfolgreich dafür, dass die Essen nicht kalt wurden. Danach war jedoch tatsächlich Schluss und die Zeit für Neues gekommen: Dorothees Tochter Hilda Burgdorf wählte keinen Schmied zum Mann, sondern entschied sich für den Zigarrenmacher Heinrich Jahnke. Die beiden übernahmen Haus, Hof und Scheune, schlossen die Schmiede und bauten um. Statt Holzkohlearoma zog nun Tabakduft durch das Anwesen: Jahnke hatte sich seine Werkstatt im ersten Stock des Hauses eingerichtet. Ende des Zweiten Weltkrieges erbten die Töchter von Hilda und Heinrich Jahnke das Haus.

Regeln

Alle unsere Ferienwohnungen sind Nichtraucher-Wohnungen. Falls es doch einmal sein muss, finden Sie im Außenbereich genügend Möglichkeiten ihre Rauchwaren zu geniessen. Schließlich war hier im Haus auch mal eine Zigarrenfabrik!

In den beiden Erdgeschoß-Wohnungen sind Haustiere zugelassen.

Mit Rücksicht auf andere Gäste und die Nachbarn weisen wir daraufhin dass Parties und andere laute Festlichkeiten nicht gestattet sind.